In diesen Tagen, wir befinden uns im Herbst 2022, spielen die Energiepreise eine immer größere finanzielle Rolle. Gerade der Bereich der allgemeinen Mobilität, aber auch der Bereich der Elektromobilität ist von den steigenden Preisen für Benzin, Diesel und Strom sehr stark betroffen. Im Folgenden wollen wir beleuchten, mit welchen unmittelbaren Kosten bei der Benutzung eines E-Autos zu rechnen ist.
Das mit Abstand in Deutschland im August 2022 meist neu zugelassene Elektroauto ist das Tesla Model Y, weshalb uns dieses bei den folgenden Ausführungen in der Long Range Variante als Referenz dient.
Was kostet eine komplette Batterieladung für ein E-Auto?
Für die Betrachtung der Kosten für eine vollständige Ladung sind zwei Dinge entscheidend:
- Wie groß ist die im Elektroauto verbaute Akkukapazität?
- Wie hoch sind die Preise pro Kilowattstunde an der jeweiligen Ladestation bzw. Wallbox?
Akkukapazitäten der derzeit verkauften E-Autos
Typische Akkugrößen, der derzeit auf dem Markt befindlichen Elektrofahrzeuge, liegen zwischen ca. 50 kWh und ca. 100 kWh.
In unserem Beispiel beträgt die nutzbare Kapazität beim Tesla Model Y 75 kWh.
Kosten pro kWh an der heimischen Wallbox
Es gibt zwei typische Szenarien für die Ladung von Elektroautos, die es zu unterscheiden gilt: zum einen in der Garage zu Hause, in der der heimische Stromtarif gilt, und zum anderen die Ladung unterwegs an einer öffentlichen Ladestation.
Gem. dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) betrug der durchschnittliche Preis für Strom im Juli 2022 37,30 Cent pro Kilowattstunde.
Die Ladekosten für eine komplette Ladung zu Hause bewegen sich somit zwischen ca. 18,65 € und 37,30 €. Für unser Model Y also ca. 28,- €.
Stromkosten pro kWh an öffentlichen Ladestationen
Möchte man sein Elektroauto unterwegs aufladen, hat man die Wahl: Entweder an einer der AC Ladesäulen, hier wird allerdings mit einer deutlich langsameren Geschwindigkeit geladen, oder einer Schnellladesäule, welche mit Gleichstrom (DC) betrieben wird.
Die Tarife für den Ladestrom variieren auch hier von Anbieter zu Anbieter stark. Legen wir einen Standardtarif der EnBW zugrunde, so ergeben sich abhängig von der o.g. Ladeleistung folgende Kosten für den Kunden:
- AC-Ladesäule: 45 ct/kWh
- DC-Ladesäule: 55 ct/kWh
Eine komplette Ladung für unser Tesla Model Y würde also zwischen 33,75 € und 41,25 € kosten.
Unser Tipp: Der ADAC bietet seinen Mitgliedern einen vergünstigten Ladetarif an. Mit der Ladekarte des Clubs kostet das Laden 38 ct/kWh bzw. 48 ct/kWh. Weitere Informationen hierzu sind unter www.adac.de zu finden.
Wie teuer sind 100 km mit dem Elektroauto?
Legen wir nun die oben aufgeführten Preise auf die Kosten für 100 Kilometer auf unser Beispielfahrzeug um (das Model Y Long Range wird offiziell mit einem Verbrauch von 16,9 kWh pro 100 Kilometer angegeben) :
Zu Hause: 16,9 kWh mal 37,30 ct = 6,30 €
Unterwegs: 16,9 kWh mal 45 ct = 7,60 € bzw. mal 55 ct = 9,29 €
Hierzu ist allerdings anzumerken, dass die Ladedauer an einer AC-Ladesäule aufgrund der geringeren Leistung mit in der Regel 11 kW viel höher ist als die Dauer für eine Ladung an einer der DC-Ladesäulen.
Unser Fazit
Möchte man sein E-Auto laden, sind die dabei entstehenden Kosten sehr stark von den vorhandenen Lademöglichkeiten abhängig. Hat man die Möglichkeit seinen Strom an einer Wallbox in der heimischen Garage zu beziehen, wird dies in der Regel am günstigsten sein.
Ist man unterwegs und möchte seine Ladezeit möglichst kurz halten, lohnt sich ein Vergleich der verschiedenen Anbieter und deren Tarife.
Eines zeigen die Daten aus diesem Artikel aber sehr deutlich: Die Anschaffung eines Elektroautos lohnt sich gerade auch besonders bei der Betrachtung der Kosten pro 100 Kilometer. Hier schlagen alle elektrisch betriebenen Modelle ein jeweils vergleichbares mit Verbrennungsmotor.
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